Abschied von unserer lieben Uli Eiwen
ein Bericht von Johannes Eiwen
Am 23.04.2012 verabschiedeten wir meine Mutter, Uli Eiwen, die am 14.04.2012 unerwartet an einer schweren Lungenentzündung verstorben war, am Friedhof in Wiener Neustadt. Diese Abschiedsfeier wurde zu einer ganz außergewöhnlichen Feier, die wir nie vergessen werden. So viele Besucher erzählten, wie berührt sie davon waren, und ich denke, niemand ging so nach Hause, wie er gekommen war, uns als Familie eingeschlossen.
Um 14.30h begann die Abschiedsfeier, doch eigentlich begann sie schon davor.
Die Musik spielte sanft und eine erwartungsvolle Stimmung durchflutete die wunderbare Friedhofskapelle.
In der Mitte eine große bunte Wand, mit einem hoffnungsvollen Farbverlauf nach oben hin heller werdend, viel mehr Leben als den Tod ausstrahlend. Davor der schlichte Sarg mit eingeschnitzten Lilien, bedeckt von einem wunderbaren Blumengesteck aus Sonnenblumen und Lilien. Rechts daneben eine Staffelei mit einem wunderschönen Foto meiner Mutter Uli, geschmackvoll umrahmt mit Sonnenblumen und wiederum Lilien. Links ein wunderschöner Kranz von unseren jüdischen Freunden.
Die Kapelle war voller Menschen, die Sesselreihen fast vollständig mit Familienangehörigen belegt - eine große Familie - umrahmt von vielen lieben Freunden aus unserer Gemeinde - unserer erweiterten Familie. Auch viele Freunde aus anderen Gemeinden waren gekommen, sogar der Gärtner aus der Friedhofsgärtnerei stand in der Menge und hörte zu.
Ein Hauch von etwas Besonderem lag in der Luft.
Die Musik verstummte, und Jakob Krämer, Stellvertretender Vorsitzender der Elaia Christengemeinden, zu denen wir ja auch gehören, und ein guter Freund eröffnete die Abschiedsfeier mit einer Begrüßung. Er führte dann auch durch die gesamte Abschiedsfeier hindurch.
Nun folgte der Lobpreis und etwas geschah in dieser Kapelle. Wir begannen mit einem besonderen Lied für Mama, mit dem sie immer wieder aufgewacht war, auch kurz vor ihrem Heimgang: „Vater, wir kommen jetzt zu Dir“ Immer wieder hatte sie mich angerufen und mich nach diesem Lied gefragt, weil sie damit aufgewacht sei. Das letzte Mal geschah das am 3. April, also 11 Tage vor ihrem Heimgang.
Wir begannen zu singen und die Atmosphäre veränderte sich. Die Stimmen erklangen so wunderschön und harmonisch und der Heilige Geist kam.
Als wir das nächste Lied "Ich singe Dir ein Liebeslied" anstimmten, schwollen die Stimmen an zu einem wunderbaren Chor und dieses Liebeslied an Jesus erfüllte den Raum und die Umgebung.
Beim nun folgenden "Ich erhebe meinen König" verbanden sich die Stimmen zu einem wundervollen außergewöhnlichen Klangteppich der Anbetung unseres wundebaren Herrn Jesus und spätestens jetzt war allen klar: Hier wurde ein Fest für unseren Herrn Jesus gefeiert!
Ja, wir verabschiedeten meine Mutter, eine ganz besondere Frau, aber dennoch lobten und priesen wir Gott, denn Er hat sie erschaffen, Er hat sie uns für so lange Zeit geschenkt, als Ehefrau, Mutter, Gemeindemama und besonders auch als Prophetin. Er hat sie nun zu sich abberufen, aber ihr Leben ist nicht zu Ende, denn sie lebt nun bei Jesus, den sie so liebt.
Nun trat Geri Keller ans Rednerpult und stimmte auf seine besondere väterliche Art eine gewaltige Botschaft an, die uns alle tief berührte und viele Augen öffnete.
Er sprach über eine Stelle in der Offenbarung 14,13:
"Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach."
Wer im Herrn gestorben ist, im Glauben an ihn, so wie meine Mutter, wird dort selig gesprochen. Glückselig! Wie wunderbar!
Wir Christen gehören nicht uns selbst, wir gehören Jesus! Und wenn Gott uns zu sich ruft, dann ist das sein Recht. Und so hat er Uli zu sich gerufen.
Dann kommt in der Bibelstelle das Echo, der heilige Geist ruft: "Ja!" und bestätigt das nocheinmal. Und dieses „Ja“, das auch wir gesprochen haben, klingt durch diesen ganzen Tag!
Ja, Uli gehört Dir!
Ja, wir gehören Dir!
Der heilige Geist sagt weiter: Sie werden von ihren Mühen ruhen! So ist es beeindruckend, dass Mama gerade in den Shabbat hinein gestorben und zur Ruhe gekommen ist - angekommen ist.
Ihre Werke werden ihr nachfolgen. Der Tod ist nicht der Schlusspunkt unserer Fruchtbarkeit, sondern die Fruchtbarkeit wird erst in ihre Kraft kommen mit unserem Tod! So war es bei den Heiligen, so war es bei Jesus.
Uli Eiwen lebt weiter durch den Samen, den Gott durch sie weitergegeben hat, und dieser Samen wird weiterhin aufgehen!
Nun folgte Lilo Keller, die auf ihre eigene fröhliche und energiegeladene Art die Predigt fortsetzte mit einer Stelle aus 2. Korinther 3,18:
"Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist."
Das war immer ein zentrales Anliegen von Uli gewesen. Und sogleich lud Lilo die anwesenden Menschen ein, dieses Geschenk Gottes zu ergreifen und ihr Leben Jesus zu übergeben. Eine wunderbare Gelegenheit.
Dann sprach sie unter anderem von zwei Träumen, die Uli gehabt hatte:
Sie sah in einen Spiegel und sah Jesus hinter sich stehen. Wenn sie sich umdrehte, war da niemand zu sehen, aber im Spiegel stand Jesus hinter ihr.
Und beim zweiten Traum blickte sie wieder in den Spiegel und sah dort an ihrer statt das Lamm Gottes, Jesus, und sie blickte ihm in die Augen.
Nun kann sie das in Wirklichkeit tun, was sie sich immer gewünscht hatte, ihrem geliebten Jesus in die Augen schauen.
Und wir wissen, sie ist jetzt in der Wolke der Zeugen und sagt: "Und ihr macht weiter!"
Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, alle Ausführungen hier aufzuschreiben, aber es war gewaltig (die Predigt kann heruntergeladen werden).
Nach dieser wunderbaren Botschaft stimmten wir das Lied "I will rise" von Chris Tomlin an, ein Lied, das von der Auferstehung singt: "I will rise when he calls my name - ich werde auferstehem, wenn Er meinen Namen ruft!" Und genau das hat Jesus getan, Er hat Uli mit ihrem Namen zu sich gerufen und sie ist seiner Stimme gefolgt.
Dann folgte ein gemeinsames Abschlusslied "Dance with me", ein beschwingtes Lied in dem Gott uns einlädt, mit ihm als seine kostbaren Kinder zu tanzen. Auch das kann Uli jetzt tun.
Dann wurde der Sarg, begleitet von uns allen, zum Grab gebracht. Die beiden Ehepaare der Gemeindeleitung begleiteten ihn und wir als Familie folgten ihm, und die Gemeinde nach uns.
Nachdem der Sarg ins Grab hinuntergelassen worden war, beteten Jakob Krämer und Lilo und Geri Keller nocheinmal und dann stimmten wir alle gemeinsam in das "Vater unser" ein. Und mit diesem "Vater unser" setzte auf einmal ein Wind ein, als ob der Heilige Geist unser Gebet und unser Tun durch die Natur bestätigen wollte.
Nach der Verabschiedung erhielten wir noch ein Segensgebet und dann verabschiedeten wir uns von meiner Mutter mit einer Rose, an die wir ein Kärtchen mit einem persönlichen Dankgebet geheftet hatten. Auch die Gemeinde verabschiedete sich mit Blütenblättern und kondolierte uns dann.
Und so geschah es, dass wir viele Male umarmt wurden, von unserer Gemeindefamilie und auch von vielen Freunden aus anderen Gemeinden.
Das war so wunderschön für uns - ein Geschenk!
Danke an alle, die mit uns zusammen dieses Abschiedsfest gefeiert haben.
Danke, himmlischer Vater, dass Du uns Uli für so lange Zeit geschenkt hast, als liebevolle Ehefrau, Mutter, Oma, Gemeindemama und als Prophetin! Danke, dass wir wissen, dass sie nun ihren Lauf vollendet hat und bei Dir ist; dass sie nun in Deine Augen sehen darf, was ihre tiefste Sehnsucht war. Danke, lieber Vater, dass mit Ulis Heimgang nichts zu Ende ist, sondern dass etwas Neues beginnt!Danke für das wunderbare Erbe, dass du durch Uli uns allen geschenkt hast, für den Samen, den sie ausgestreut hat und der nun Frucht tragen wird. Danke, Jesus, dass Du uns durch Deinen Tod am Kreuz gerettet hast, und dass wir eines Tages auch zu Dir kommen werden - und dort Uli wiedersehen werden!Danke, dass Du gut bist und immer das Beste für uns willst.
Amen